Zusammenfassung der Rezension: Citizens of Earth für PlayStation VITA
Citizens of Earth, entwickelt von Eden Industries und veröffentlicht von Atlus, lädt Spieler ein, in die Rolle des Vizepräsidenten zu schlüpfen und in ein schrulliges, kleinstädtisches Rätsel einzutauchen. Als engagierter Retro-Gaming-Enthusiast muss ich zugeben, dass dieses Spiel zwar eine gewisse Nostalgie für klassische Rollenspiele weckt, aber in einigen Bereichen mangelhaft ist.
Man kann nicht umhin, den bezaubernden und lebendigen visuellen Stil des Spiels zu schätzen, der an das 16-Bit-Zeitalter erinnert. Die pixelige Kunst und die Charakterdesigns zollen dem goldenen Zeitalter des Spielens Tribut und ziehen uns in eine Welt, in der Nostalgie regiert. Jeder Bildschirm strahlt eine herrliche Retro-Atmosphäre aus und fängt die Magie der Vergangenheit auf eine Weise ein, die uns emotional berührt.
Jedoch schafft es Citizens of Earth jenseits seiner nostalgischen Ästhetik nicht, den Spieler vollständig einzubeziehen. Die Gameplay-Mechanik, die versucht, den Retro-Gaming-Enthusiasten mit ihrem rundenbasierten Kampf zu begeistern, fehlt es an Tiefe und strategischer Nuance. Die Kämpfe fühlen sich wiederholend an und bieten nur begrenzte Möglichkeiten für taktische Entscheidungen. Dieses Fehlen an Komplexität hinterlässt eine Lücke, die selbst der skurrile Humor und die unterhaltsamen Dialoge des Spiels nicht vollständig füllen können.
Erkundung, ein weiteres Element klassischer Rollenspiele, ist ein Aspekt, in dem Citizens of Earth sein Potential zeigt. Poultown, der Hauptschauplatz des Spiels, pulsiert vor NPCs und Nebenquests, die es zu erfüllen gibt und vermittelt dadurch ein Gefühl von geschäftigem Leben und einer weiten Welt zum Erkunden. Jedoch sind diese Quests häufig oberflächlich und substanzlos und erreichen nicht die Tiefe und den bedeutungsvollen Einfluss anderer von Retro-Spielen inspirierter Titel.
Darüber hinaus leidet das Spiel unter einer uneinheitlichen Erzählweise, was seine Fähigkeit, Spieler zu fesseln, beeinträchtigt. Obwohl es gelingt, Humor und Exzentrik im gesamten Spiel zu streuen, bietet die Handlung keinen zusammenhängenden Handlungsfaden und lässt Spieler unbefriedigt zurück. Das Fehlen einer treibenden Kraft hinter den Handlungen der Charaktere beeinträchtigt den Gesamtgenuss und die Investition in die skurrile Welt des Spiels.
Trotz seiner Mängel schafft es Citizens of Earth durch seine witzige Schreibweise und unvergessliche Charaktere einen gewissen Charme zu bewahren. Der Dialog, durchsetzt mit Humor und lockerem Geplänkel, zeigt das Potenzial des Spiels als komödiantisches Juwel. Die Interaktionen zwischen dem Vizepräsidenten und den exzentrischen Stadtbewohnern können echte Lacher hervorrufen und bieten eine kurze Auszeit von den weniger mitreißenden Aspekten des Spiels.
Zusammenfassend versucht Citizens of Earth für PlayStation VITA mit seinen nostalgischen Bildern und humorvollen Dialogen die Essenz des Retro-Gamings einzufangen. Allerdings verhindern die mangelnde Tiefe in den Kampfmechaniken, oberflächliche Nebenquests und uneinheitliche Erzählweise, dass das Spiel sein volles Potential ausschöpft. Obwohl es auf hartgesottene Enthusiasten, die eine kurze nostalgische Reise in die Vergangenheit suchen, ansprechend wirken kann, fehlt ihm der Eindruck von Nachhaltigkeit. Mit einer Wertung von 3,5/10 beweist Citizens of Earth, dass nicht alle von der Vergangenheit inspirierten Retro-Spiele die Magie von damals wieder aufleben lassen können.