The Masterplan, ein taktisches Raubüberfall-Spiel, das vor der schicken Kulisse der 70er Jahre spielt, lockt die Spieler mit der Versprechen, der Mastermind hinter dem größten Raubüberfall der Geschichte zu werden. Entwickelt und veröffentlicht von Shark Punch, hat dieses vom Retro-Stil inspirierte Juwel zum Ziel, die Spieler in eine Ära von schicken Anzügen, ausgeklügelten Plänen und jazziger Spannung zu versetzen. Doch während es gelingt, die Ästhetik und Stimmung klassischer Raubüberfall-Filme einzufangen, lässt die Umsetzung doch einiges zu wünschen übrig.
Man kann nicht anders, als sich von der nostalgischen Atmosphäre von The Masterplan begeistern zu lassen, da es den ewig gültigen Tropen des Genres Tribut zollt. Die stilvollen Pixel-Art-Grafiken erinnern an vergangene Zeiten, während der jazzige Soundtrack die perfekte Kulisse für das Planen Ihrer kriminellen Eskapaden bietet. Es ist offensichtlich, dass die Entwickler eine echte Wertschätzung für die Klassiker haben und diese Leidenschaft in den ästhetischen Entscheidungen des Spiels zum Ausdruck kommt.
Doch wo The Masterplan schwächelt, sind seine Spielmechaniken. Während das Konzept, aufwendige Raubüberfälle zu orchestrieren, zweifellos faszinierend ist, fühlt sich die Ausführung dieser Missionen oft hakelig und frustrierend an. Die Steuerung fehlt an Präzision und lässt die Spieler stolpern und fluchen, wenn ihre sorgfältig ausgearbeiteten Pläne aufgrund unvorhergesehener Probleme zusammenbrechen. In einem Spiel, das stark auf Strategie und Präzision angewiesen ist, wird dieser Mangel an Flüssigkeit zu einem erheblichen Hindernis.
Auch die KI erfüllt die Erwartungen nicht. Das Verhalten der Feinde wirkt vorhersehbar und roboterhaft, ohne die Intelligenz und Dynamik, die die Spannung des Spiels erhöhen würden. Zusätzlich lässt der Mangel an Vielfalt in den Missionszielen und Umgebungen die Erfahrung repetitiv und monoton erscheinen. Das Potenzial für aufregende Raubüberfälle wird durch ein Gefühl der Eintönigkeit überschattet, was die langfristige Bindung beeinträchtigt.
Trotz dieser Mängel bietet The Masterplan jedoch auch glanzvolle Momente. Die Fähigkeit, Raubüberfälle von Anfang bis Ende zu planen und auszuführen, ist zweifellos befriedigend, und der offene Ansatz des Spiels fördert Kreativität und Experimentierfreude. Es belohnt Spieler, die sich die Zeit nehmen, ihre Umgebung zu studieren, potenzielle Schlupflöcher zu identifizieren und entsprechend zu strategisieren. Diese Elemente, kombiniert mit der Retro-Ästhetik des Spiels, erzeugen Momente echter Spannung und Erfolgserlebnisse.
Zusammenfassend gesehen, ist The Masterplan eine Mischung aus nostalgischer Wertschätzung und enttäuschender Umsetzung. Während die retro-inspirierte Optik und der immersive Soundtrack die Spieler erfolgreich in die Ära der klassischen Raubüberfälle versetzen, hindern Mängel in den Spielmechaniken und die repetitive Missionsgestaltung das Spiel daran, sein volles Potenzial auszuschöpfen. Erfahrene Retro-Gaming-Enthusiasten mögen Momente der Freude und Zufriedenheit in dieser Hommage an vergangene Zeiten finden, aber insgesamt erreicht The Masterplan seine ambitionierten Ziele nicht.
Bewertung: 3,5/10