March of the Eagles ist ein Strategiespiel, das die Spieler auf eine Reise in die Zeit von 1805-1815 mitnimmt, eine Ära, in der Europa von dramatischen Konflikten geprägt war. Entwickelt von Paradox Development Studio, den Meisterminds hinter anderen Strategieperlen wie Hearts of Iron und Europa Universalis, bietet dieses Spiel ein einzigartiges und fesselndes Erlebnis, das sich mit dem Napoleonischen Krieg auseinandersetzt.
Auf den ersten Blick strahlt March of the Eagles den Charme und die Liebe zum Detail aus, die zum Markenzeichen von Paradox Interactive geworden sind. Die Grafik und das visuelle Design fangen die Essenz der Epoche ein und versetzen die Spieler auf die Schlachtfelder Europas. Die Darstellung von Einheiten und Landschaften ist visuell ansprechend und Nostalgie spricht aus jedem Pixel.
Unter seiner ansprechenden Oberfläche verbirgt sich jedoch ein Spielerlebnis, das den Erwartungen, die durch die Optik geweckt werden, nicht gerecht wird. Das Spiel gelingt es zwar, die allgemeine Atmosphäre des Napoleonischen Krieges einzufangen, doch wenn es um die Bereitstellung der strategischen Tiefe und Komplexität geht, die man von einem Paradox-Spiel erwartet, bleibt es hinter den Erwartungen zurück.
March of the Eagles hat einen eher eingeschränkten Fokus und konzentriert sich ausschließlich auf die militärischen Konflikte des Zeitraums. Obwohl dies ein gestraffteres Spielerlebnis ermöglicht, opfert es auch die komplexen Diplomatie- und Imperiumsaufbau-Mechaniken, die Paradox' andere Titel so fesselnd gemacht haben. Das Fehlen von Tiefe in diesen Bereichen kann bei den Spielern den Wunsch nach mehr strategischen Optionen und einem Gefühl des Entscheidungsreichtums im großen Maßstab wecken.
Ein weiterer Bereich, in dem March of the Eagles enttäuscht, ist der KI-Gegner. Obwohl sie zuweilen herausfordernd ist, wirkt die KI oft vorhersehbar und es fehlt ihr die Feinheit, die in anderen Strategiespielen zu finden ist. Dies kann zu einem sich wiederholenden und etwas langweiligen Spielerlebnis führen und dem Gesamterlebnis des Spiels Abbruch tun.
Trotz dieser Mängel gelingt es March of the Eagles dennoch, die Essenz der Napoleonischen Ära einzufangen und bietet Fans des Genres einige unterhaltsame Momente. Die Liebe zum historischen Detail ist lobenswert und für diejenigen, die ein fokussierteres und militärisch ausgerichtetes Strategieerlebnis suchen, kann es ein zufriedenstellendes Maß an Engagement bieten.
Zusammenfassend ist March of the Eagles für den PC ein optisch charmantes Strategiespiel, das bei der Bereitstellung der strategischen Tiefe und Komplexität, die man von einem Paradox Interactive-Titel erwartet, hinter den Erwartungen zurückbleibt. Obwohl es die Essenz der Napoleonischen Ära einfängt und Momente des Vergnügens bietet, verhindern sein begrenzter Fokus, die enttäuschende KI und die oberflächlichen Gameplay-Mechaniken, dass es sein volles Potenzial entfaltet. Retro-Spielbegeisterte, die nach einem nostalgischen Erlebnis suchen, mögen hier einige Wert finden, aber letztendlich erfüllt das Spiel nicht seine großen Ambitionen.