Thor: God of Thunder für den 3DS versucht, die epische Größe und Pracht der nordischen Mythologie auf tragbare Spiele zu bringen. Obwohl das Konzept vielversprechend ist, enttäuscht die Umsetzung und bietet Retro-Gamern eine enttäuschende Erfahrung.
Einer der Hauptverkaufspunkte des Spiels ist die Beteiligung des renommierten Thor-Comic-Autoren Matt Fraction als Story-Berater. Die Erzählung schafft es jedoch nicht, die Tiefe und Faszination von Fractions Werk einzufangen. Die Geschichte wirkt uninspiriert und es fehlt die packende Erzählweise, die die Spieler wirklich in Thors Welt eintauchen lassen könnte.
Darüber hinaus sind die Grafik und die Gameplay-Mechanik von Thor: God of Thunder enttäuschend. Die Optik ist ernüchternd und schafft es nicht, die Pracht und Größe, die man von einem Spiel über einen Gott erwartet, vollständig einzufangen. Die Steuerung fühlt sich umständlich und träge an, was es frustrierend macht, Thor durch die verschiedenen Welten zu navigieren und sich im Kampf zu behaupten.
Was den Kampf betrifft, hier enttäuscht das Spiel wirklich. Obwohl die Spieler Thors legendären Hammer, Mjolnir, führen können, mangelt es dem Kampfsystem an Tiefe und Vielfalt. Es verwandelt sich schnell in sinnloses Tastendrücken und lässt die Spieler sich nach einer strategischeren und fesselnderen Erfahrung sehnen. Die Sturmkraft-Elemente von Blitz, Donner und Wind, die an klassische Spiele erinnern, werden ebenfalls untergenutzt und bringen keine Innovation mit sich.
Als positives Element können die Spieler jedoch mit den durch Thors Taten verdienten Ruhmespunkten neue Fähigkeiten, Kräfte und Waffen-Upgrades erwerben. Dieses Progressionssystem verleiht dem Spiel eine gewisse Tiefe und Individualisierungsmöglichkeiten, da die Spieler ihren Thor an ihren Spielstil anpassen können. Dieser Aspekt allein reicht jedoch nicht aus, um die insgesamt mittelmäßige Qualität des Spiels zu retten.
Zusammenfassend lässt Thor: God of Thunder für den 3DS das Potenzial einer nostalgischen und fesselnden Retro-Gaming-Erfahrung ungenutzt. Trotz der Beteiligung namhafter Talente und der Einbeziehung ikonischer Elemente der nordischen Mythologie enttäuscht das Spiel in Bezug auf Erzählung, Grafik, Gameplay-Mechanik und Kampf. Retro-Gaming-Enthusiasten, die nach einem wirklich immersiven und befriedigenden Erlebnis suchen, sollten sich woanders umsehen.