Pid für die Xbox 360 ist ein Plattform-Abenteuerspiel, das versucht, das Wesen klassischer Retro-Spiele einzufangen und dabei einen einzigartigen Dreh hinzuzufügen. Entwickelt von Might and Delight und veröffentlicht von D3Publisher, präsentiert Pid den Spielern eine visuell beeindruckende Welt voller komplexer Rätsel und herausfordernder Plattform-Segmente. Allerdings gelingt es dem Spiel zwar, mit seinem pixeligen Kunststil und dem Chiptune-Soundtrack eine nostalgische Atmosphäre zu schaffen, aber es bleibt hinter Innovationen im Gameplay und der Gesamtausführung zurück.
Ein herausragender Aspekt von Pid sind seine bezaubernden visuellen Effekte. Der Pixel-Kunststil erinnert an die goldene Ära des Spielens und erinnert die Spieler an die 8-Bit- und 16-Bit-Ära. Die Liebe zum Detail in den Umgebungen und Charakterdesigns ist lobenswert und schafft eine visuell ansprechende Erfahrung, die den Klassikern Tribut zollt. Zusätzlich ergänzt der Chiptune-Soundtrack die Retro-Ästhetik perfekt und taucht die Spieler in eine nostalgische Atmosphäre ein, die Liebhaber von Vintage-Spielen anspricht.
Jedoch kommt Pid in Bezug auf das Gameplay nicht an die hohen Standards, die durch seine Optik gesetzt wurden, heran. Die Kernmechanik des Spiels dreht sich um die Fähigkeit des Protagonisten, die Schwerkraft zu manipulieren, indem er Lichtstrahlen verwendet, um Zeitlupen-Plattformen zu erzeugen und Hindernisse zu überwinden. Obwohl dieser Mechanismus Potenzial hat, mangelt es an Tiefe und er wird im Laufe der Zeit repetitive. Die Rätsel und Plattform-Segmente, obwohl anfangs ansprechend, verlieren schnell ihren Reiz aufgrund mangelnder Abwechslung und Herausforderung. Dies führt zu einer monotonen Erfahrung, die es nicht schafft, die Spieler vollständig zu fesseln und zu begeistern.
Des Weiteren leidet Pid unter einer ungleichmäßigen Schwierigkeitsprogression, wobei einige Abschnitte frustrierend schwer und andere kaum eine echte Herausforderung bieten. Diese Inkonsistenz kann abschreckend sein für Spieler, die eine durchweg belohnende Erfahrung suchen. Darüber hinaus können sich die Steuerungen zuweilen ungenau und umständlich anfühlen, was die Frustration während besonders anspruchsvoller Abschnitte des Spiels verstärkt.
Trotz seiner Schwächen bietet Pid für Nostalgie-Liebhaber dennoch eine lohnenswerte Erfahrung. Der bezaubernde Kunststil, begleitet von einem fesselnden Soundtrack, versetzt die Spieler erfolgreich in die Tage des klassischen Retro-Gamings zurück. Allerdings hindern die fehlenden innovativen Gameplay-Mechaniken, repetitive Rätsel und die ungleichmäßige Schwierigkeitsprogression das Spiel letztendlich daran, sein volles Potenzial auszuschöpfen. Während es eingefleischte Retro-Gaming-Enthusiasten zufriedenstellen kann, die die Vergangenheit wieder aufleben lassen wollen, lässt Pid andere nach ansprechenderen und polierteren Spielerlebnissen verlangen.