Milanoir für die Switch: Eine ideale Mischung aus Noir-Atmosphäre und Retro-Gaming-Flair
Milanoir entführt die Spieler in eine immersive Reise durch die gnadenlosen Straßen einer von Verbrechen geplagten Stadt und bietet eine nostalgische Hommage an klassisches Retro-Gaming. Entwickelt von Italo Games und veröffentlicht von Good Shepherd Entertainment, vermengt dieses actiongeladene Abenteuer die dunkle Faszination einer Noir-Atmosphäre mit einer Vielzahl von Gameplay-Mechaniken, die an Vintage-Titel erinnern. Obwohl das Spiel viel Potenzial versprüht, fällt die Umsetzung etwas ab, was zu einer Mischung aus verpassten Gelegenheiten und unterhaltsamen Momenten retrohafter Herrlichkeit führt.
Indem es die Essenz des klassischen Gamings umarmt, zollt Milanoir mit seinen pixelisierten Grafiken den Retro-Ästhetiken Tribut und ruft bei erfahrenen Spielern eine Welle der Nostalgie hervor. Die dreckigen Stadtbilder, detaillierten Charakter-Sprites und lebhaft inszenierten Action-Sequenzen fangen erfolgreich die Essenz einer vergangenen Ära ein. Allerdings leidet das Spiel gelegentlich unter Einbußen bei der Bildrate, was einen kleinen Schatten auf das ansonsten visuell überzeugende Erlebnis wirft.
Atmosphäre ist zweifelsohne eine der größten Stärken von Milanoir. Beim Eintauchen in die Unterwelt des Mailands der 1970er Jahre fängt das Spiel mühelos die schattigen Straßen, geheimen Geschäfte und spürbare Spannung ein, die mit dem Noir-Erzählstil einhergehen. Die düstere Musik, jazzige Töne und authentischen Soundeffekte versetzen die Spieler noch tiefer in die dreckige Atmosphäre und erwecken eine vintagehaften Faszination zum Leben, die dem Genre liebevoll huldigt.
Das Gameplay hingegen erweist sich als zweischneidiges Schwert. Einerseits bieten die Shoot'em Up-Mechaniken mit der Draufsicht spannende Momente, die an Arcade-Klassiker vergangener Tage erinnern. Spieler können in intensive Schusswechsel eintauchen und sich durch gefährliche Umgebungen bewegen, dabei Deckung nehmen, rollen und eine Kugelhagel entfesseln. Diese flüchtigen, adrenalinfördernden Momente zeigen das Potenzial von Milanoir als retro-inspiriertes Juwel.
Leider wird die mögliche Großartigkeit des Spiels durch umständliche Steuerung und repetitive Gameplay-Schleifen geschmälert. Das Manövrieren des Protagonisten kann ungenau und träge wirken, was den Spaß an erwarteten Schusswechseln beeinträchtigt. Zudem mangelt es dem Gameplay an Vielfalt, wobei einige Level wie einfallslose Wiederholungen früherer Begegnungen wirken. Diese Stagnation mindert den retrohaften Charme und die Begeisterung, die erfahrene Retro-Gaming-Enthusiasten suchen.
Die Erzählung ist im Kern eine klassische Rache-Geschichte, die Verrat, Korruption und verzweifelte Kämpfe um Gerechtigkeit miteinander verwebt. Milanoir versetzt die Spieler in ein Netz aus Intrigen und Täuschung, zwingt sie dazu, die Wahrheit hinter ihrem Verrat aufzudecken und dabei rücksichtslosen Verfolgern auszuweichen. Während die Geschichte Potenzial zeigt, wird die Umsetzung oft als enttäuschend empfunden und schafft es nicht immer, die Spieler vollständig in den Bann der Charaktere zu ziehen oder eine emotionale Verbindung aufzubauen.
Trotz seiner Mängel schafft es Milanoir, das Verlangen der Fans nach einem Hauch von nostalgischem Retro-Gaming zu stillen. Seine Noir-Atmosphäre, die an klassischen Filmen erinnert, und seine pixeligen Ästhetiken versetzen die Spieler zurück in das goldene Zeitalter des Gamings. Allerdings hindern technische Probleme, repetitive Spielabläufe und eine mäßige Erzählweise das Spiel daran, sein Potenzial voll auszuschöpfen. Letztendlich ist Milanoir ein Titel, der am besten für Retro-Gaming-Enthusiasten geeignet ist, die seine nostalgische Faszination zu schätzen wissen und dabei eine weniger reibungslose Umsetzung tolerieren können.