Als erfahrener Retro-Gaming-Journalist ist es sowohl eine Freude als auch eine Verantwortung, Metal Gear Solid V: The Phantom Pain für den PC zu überprüfen. Diese lang erwartete Fortsetzung der ikonischen Metal Gear Solid-Serie, entwickelt von Kojima Productions und veröffentlicht von Konami, bedeutet eine signifikante Abkehr von ihren Vorgängern und führt erstmals ein Open-World-Gameplay ein.
Die Geschichte von Metal Gear Solid V: The Phantom Pain folgt dem unbeugsamen Big Boss, von Fans liebevoll als Snake bezeichnet. Dieser Erzählstrang setzt die Ereignisse fort, die durch das Prologspiel Metal Gear Solid V: Ground Zeroes in Gang gesetzt wurden. Für langjährige Fans der Serie ist die Möglichkeit, das abschließende Kapitel zu erleben, zweifellos ein nostalgisches Vergnügen.
Ein Aspekt, der besonders Nostalgie erzeugt, ist die makellose Liebe zum Detail in den visuellen Aspekten des Spiels. Von den dichten Dschungeln bis zu den kunstvoll gestalteten Basen strahlt jeder Pixel eine Handwerkskunst aus, die uns in die goldene Ära des Retro-Gamings zurückversetzt. Diese Hingabe, ein visuell eintauchendes Erlebnis zu schaffen, ist einer der Höhepunkte des Spiels.
Dennoch hat Metal Gear Solid V: The Phantom Pain trotz seiner ästhetischen Anziehungskraft auch Mängel. Das Spiel leidet unter einigen Schwächen, die leider vom Gesamterlebnis ablenken. Eine solche Schwäche liegt in der unzusammenhängenden Erzählweise, die die Spieler möglicherweise distanziert und uninteressiert zurücklässt. Die ambitionierte, aber nicht überzeugende und kohärente Handlung war ein Markenzeichen der Metal Gear Solid-Serie.
Im Bereich des Gameplays glänzt Metal Gear Solid V: The Phantom Pain in vielen Bereichen dank seines Open-World-Designs. Die Spieler haben die Freiheit, Missionen auf verschiedene Arten anzugehen, sei es durch Stealth, Kampf oder die Nutzung des umfangreichen Arsenal an Werkzeugen. Dieser Aspekt des Spiels ist eine erfrischende Abkehr vom linearen Gameplay und erinnert an die klassischen Gaming-Tage, in denen Erkundung und Entscheidungsfindung im Vordergrund standen.
Allerdings leidet die offene Spielstruktur des Spiels ebenso unter wiederholendem Missionsdesign und langweiligen Nebenaktivitäten, was das Gesamterlebnis trüben kann. Während die Freiheit zur Erkundung faszinierend ist, fühlt es sich oft wie eine verpasste Gelegenheit an, das Potenzial der offenen Welt voll auszuschöpfen.
Trotz dieser Mängel schafft es Metal Gear Solid V: The Phantom Pain dennoch, die Essenz der Retro-Gaming-Ära einzufangen. Die atemberaubende Grafik und die solide Gameplay-Mechanik erinnern uns an die Spiele, mit denen wir groß geworden sind, und wecken eine nostalgische Freude, die schwer zu reproduzieren ist. Für erfahrene Retro-Gaming-Enthusiasten und eingefleischte Metal Gear Solid-Fans ist dieses Spiel zweifellos einen Versuch wert.
Zusammenfassend bietet Metal Gear Solid V: The Phantom Pain für den PC eine gemischte Tüte an Freuden und Enttäuschungen. Die visuellen Aspekte und das Open-World-Gameplay schaffen eine nostalgische Atmosphäre, die an klassische Spielerlebnisse erinnert. Die unzusammenhängende Erzählweise und das wiederholende Missionsdesign behindern jedoch das Potenzial des Spiels. Obwohl es nicht die Höhen seiner Vorgänger erreicht, gelingt es ihm dennoch, den Geist des Retro-Gamings heraufzubeschwören und somit eine lohnenswerte Ergänzung für die Sammlung jedes Retro-Gaming-Enthusiasten darzustellen.