Max Payne für den Game Boy Advance bringt die brutale und intensive Welt des originalen PC- und Konsolenspiels auf die Handheld-Konsole. Als erfahrener Retro-Gaming-Enthusiast war ich gespannt darauf, in diesen Klassiker einzutauchen und zu sehen, wie er auf dem kleinen Bildschirm umgesetzt wurde. Obwohl es sicherlich nostalgische Elemente und Aspekte gibt, die an das goldene Zeitalter des Gamings erinnern, gibt es auch einige offensichtliche Schwächen, die verhindern, dass dieser Port wirklich glänzt.
Zunächst einmal bleibt die Handlung von Max Payne unverändert und entführt die Spieler in eine dunkle und atmosphärische Noir-Geschichte von Rache und Erlösung. Sie schlüpfen in die Rolle von Max, einem flüchtigen Undercover-Polizisten, der des Mordes beschuldigt wurde und sich in einem Netz aus Korruption und Gewalt verstrickt findet. Die Erzählung ist packend und mitreißend und hält die Spieler auf Trab, während sie sich durch das schäbige Untergrundmilieu einer kalten und gnadenlosen Stadt bewegen.
Die Grafik und Optik von Max Payne auf dem Game Boy Advance, obwohl durch die Hardware-Fähigkeiten des Handhelds begrenzt, schaffen es dennoch, die Essenz des Originalspiels einzufangen. Die schwach beleuchteten Umgebungen und die kontrastreichen Farben erzeugen eine düstere Atmosphäre, die gleichermaßen fesselnd ist und an klassische Kriminalfilme erinnert. Die Pixelierung und das Fehlen von Details in den Charaktermodellen und Texturen weisen jedoch auf die begrenzte Hardware des GBA hin, was angesichts des Formats zu erwarten ist.
Die Steuerung präsentiert leider eine der größten Hürden dieses Ports. Die Knöpfe des GBA können nicht die Präzision und Flüssigkeit eines traditionellen Konsolencontrollers reproduzieren. Das Ergebnis sind umständliche und oft frustrierende Steuerelemente, die das Gesamterlebnis des Spiels beeinträchtigen. Das Abschießen von Feinden und das Einlassen auf intensive Feuergefechte werden zu einer lästigen Aufgabe, da träge Bewegungen und ungenaues Zielen von der ansonsten spannenden Action ablenken.
Eine weitere Enttäuschung ist die Audioqualität. Obwohl die ikonische Max Payne-Themenmusik und atmosphärische Soundeffekte vorhanden sind, werden sie durch die begrenzten Audiofähigkeiten des GBA beeinträchtigt. Die blechernen und dumpfen Klänge nehmen dem Spiel die immersive Erfahrung, die es schaffen möchte, und rauben den Spielern die volle Wirkung der intensiven Schießereien und dramatischen Momente.
Zusammenfassend bietet Max Payne für den Game Boy Advance eine gekürzte Version des originalen Spiels und ermöglicht es Retro-Gaming-Enthusiasten, die dunkle und brutale Welt des namensgebenden Anti-Helden auch unterwegs zu erleben. Trotz der Einschränkungen, die die Hardware des GBA mit sich bringt, gelingt es dem Spiel, die Essenz des Originals einzufangen und eine nostalgische Reise in die Vergangenheit anzubieten. Allerdings beeinträchtigen umständliche Steuerelemente und eine eher mangelhafte Audioqualität den Gesamtgenuss des Spiels. Auch wenn es vielleicht nicht die ultimative Art ist, Max Payne zu erleben, besitzt es dennoch einen gewissen Charme für diejenigen, die über seine Fehler hinwegsehen und nostalgischen Spaß haben möchten.