Spider-Man: Edge of Time für den 3DS, entwickelt vom zum Activision-Konzern gehörenden Studio Beenox, ist ein tapferer Versuch, den zeitlosen Superhelden in die Welt der tragbaren Spiele zu bringen. Als erfahrener Retro-Gaming-Enthusiast schätze ich das nostalgische Gefühl dieses Spiels, da es an die klassischen Spider-Man-Titel der Vergangenheit erinnert. Trotz bewundernswerter Bemühungen bleibt es jedoch in vielen Bereichen hinter den Erwartungen zurück und bietet ein durchschnittliches Spielerlebnis.
Eine der herausragenden Eigenschaften von Spider-Man: Edge of Time ist die fesselnde Handlung. Das Spiel fordert die Spieler heraus, sowohl in die Rolle des ikonischen Amazing Spider-Man als auch des futuristischen Spider-Man 2099 zu schlüpfen. Der Plot dreht sich um die Behebung einer außer Kontrolle geratenen Zeitlinie, die darauf abzielt, eine katastrophale Zukunft nach dem vorzeitigen Ableben von Peter Parker zu verhindern. Diese faszinierende Prämisse erinnert an die erzählerische Komplexität, die man in Vintage-Spider-Man-Comics findet, und verleiht dem Universum des Spiels Tiefe und Vielschichtigkeit.
Visuell fängt das Spiel die Essenz der Spider-Man-Franchise ein. Die farbenfrohe und lebendige Grafik zollt den Ursprüngen des Charakters in Comic-Büchern Tribut und bietet den Spielern ein optisch ansprechendes Spielerlebnis. Die Charakterdesigns sind ihren jeweiligen Iterationen treu, was die Spieler noch mehr in die nostalgische Atmosphäre eintauchen lässt, die dieses Spiel hervorrufen möchte.
Trotz dieser Stärken schwächelt Spider-Man: Edge of Time an einigen entscheidenden Stellen. Die Gameplay-Mechanik ist etwas unauffällig und mangelt an der Flüssigkeit und Reaktionsfähigkeit, die Fans von Spider-Man-Titeln gewohnt sind. Die Steuerung kann umständlich und unpräzise wirken, was es schwierig macht, atemberaubende akrobatische Manöver auszuführen oder präzise Schwingtechniken mit dem Spinnennetz anzuwenden. Dieser Mangel an Feinschliff mindert den Gesamtspaß des Spiels.
Des Weiteren lässt das Level-Design viel zu wünschen übrig. Die Umgebungen wirken seicht und einfallslos, oft wiederholend und uninspiriert. Dieser Mangel an Kreativität dämpft die Aufregung und das Gefühl der Erkundung, die normalerweise mit Retro-Gaming-Erlebnissen einhergehen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Schwierigkeit des Spiels. Während eine herausfordernde Spielerfahrung in Maßen angenehm sein kann, tendiert Spider-Man: Edge of Time eher dazu, frustrierend als belohnend zu sein. Die gnadenlose Natur bestimmter Abschnitte kann zu wiederholtem Probieren und Fehlschlagen führen, was ermüdend sein kann und vom Gesamterlebnis ablenkt.
Zusammenfassend ist Spider-Man: Edge of Time für den 3DS ein Spiel, das ein Gefühl von Nostalgie und Wertschätzung für die reiche Geschichte des Charakters hervorruft. Dennoch bieten die mangelhaften Gameplay-Mechaniken, das einfallslose Level-Design und die frustrierende Schwierigkeit nur einen Teil seines Potenzials aus. Als erfahrener Retro-Gaming-Enthusiast kann ich dieses Spiel nicht uneingeschränkt empfehlen. Fans der Spider-Man-Franchise mögen einige positive Aspekte finden, aber insgesamt gelingt es nicht, die Magie und Aufregung der klassischen Spider-Man-Spiele, die sich im Laufe der Zeit bewährt haben, einzufangen.