Im Reich der Retro-Spiele gibt es häufig versteckte Juwelen, die uns in eine Zeit zurückversetzen, in der Einfachheit und Charme herrschten. Leider kann WinX Club für Game Boy Advance nicht das nostalgische Wesen einfangen, das uns so begeistert. Mit einer enttäuschenden Bewertung von 2,5/10 erfüllt dieser Titel von Rainbow Studios nicht die Erwartungen erfahrener Spieler.
Auf den ersten Blick zeigt WinX Club mit seinem bezaubernden Konzept Potential. In der Rolle von Bloom, einem jungen Erdmädchen, das ihre magischen Feenfähigkeiten entdeckt, werden die Spieler in eine Welt voller Feen, Mode und Fantasie geworfen. Die Einbeziehung von Blooms Feenfreundinnen Stella, Flora, Tecna und Musa sorgt für Kameradschaft und Zusammenarbeit gegen das Böse. Jedoch verfliegt dieses Potential schnell, da das Gameplay die Spieler nicht auf sinnvolle Weise begeistert.
Ein Aspekt, der Enttäuschung signalisiert, ist das Fehlen eines Publishers für diesen Titel. Ein renommierter Publisher steht oft für Qualität und Liebe zum Detail, was hier schmerzlich vermisst wird. Das Fehlen eines engagierten Publishers lässt darauf schließen, dass dieses Spiel überstürzt entwickelt wurde oder die notwendigen Ressourcen fehlten, um sein volles Potential auszuschöpfen. Das Gesamterlebnis fühlt sich daher unterentwickelt und unausgereift an.
Die Handlung, die auf der ersten Staffel von The Winx Club basiert, sollte eine fesselnde Reise durch das magische Reich bieten. Leider kann sie keine packende Erzählung liefern, die die Spieler fesselt und bei der Stange hält. Stattdessen wirkt die Handlung zerstückelt und es fehlt ihr an der Tiefe und Komplexität, die oft mit klassischen Spielen verbunden ist. Diese verpasste Gelegenheit, die Spieler auf emotionaler Ebene zu verbinden, ist ein Zeichen für den generellen Mangel an Substanz in diesem Spiel.
Man könnte hoffen, dass die Einbindung von Mini-Spielen und Sammelobjekten eine zusätzliche Ebene der Wiederspielbarkeit und des Engagements bietet. Leider ist dies nicht der Fall. Die Vielfalt dieser Mini-Spiele ist begrenzt und sie werden schnell langweilig und ermüdend. Die Sammelobjekte sollten eigentlich Lust auf Erkundung und Entdeckung wecken, wirken aber letztendlich enttäuschend und können keinen nostalgischen Spaß hervorrufen.
Was die Gameplay-Mechanik betrifft, tragen die Steuerungen wenig zur Verbesserung des Gesamterlebnisses bei. Zwar sollten zugängliche Steuerungen, die für Spieler aller Levels geeignet sind, ein rettendes Element sein, sie wirken jedoch schwerfällig und reagieren träge. Dieser Mangel an Flüssigkeit schmälert das Vergnügen, das aus dem Spiel hätte gewonnen werden können, noch weiter.
Trotz seiner Mängel bietet WinX Club für Game Boy Advance einen Einblick in die Welt der Abenteuerspiele für Mädchen aus vergangenen Tagen. Für diejenigen, die nostalgische Erfahrungen und Erinnerungen an einfachere Zeiten suchen, könnte dieser Titel einen gewissen Reiz haben. Jedoch machen das mangelhafte Gameplay, die unterentwickelte Handlung und die sich wiederholenden Mechaniken es schwer, ihn weiterzuempfehlen, außer an die engagiertesten Retro-Gaming-Enthusiasten.